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Gespräch – Erfüllung im Beruf

Posted in Gespräche, Lebensart, and MitMenschen

Gespräch mit einer Frau, mittleren Alters und dem Wunsch nach mehr beruflicher Erfüllung und Zufriedenheit.

Das Gespräch hatte sich mehr oder weniger zufällig ergeben. Ich hatte etwas über die Veränderung in der Berufswelt erzählt. Und über das steigende Maß an Unzufriedenheit das ich insgesamt wahrnehme.
Immer weniger Menschen nehmen anscheinend noch viel positives aus dem Berufsleben mit. Ausgenommen natürlich diejenigen, die sich über ihre Tätigkeit profilieren wollen.
Oder wenn Geld, die Karriere oder der Status im Vordergrund steht, was auch jedem freisteht.
Und natürlich die glücklichen, die Ihre Berufung zum Beruf gemacht haben und einfach das tun,
was ihnen Freude macht.

Aber was ist mit den vielen, die einfach nur irgendwelche Tätigkeiten verrichten „müssen“?
Weil sie die falschen Entscheidungen für ihr Leben getroffen haben.
Oder weil sie es nicht besser wussten und auf die alten Dogmen,
wie zum Beispiel „Arbeit ist kein Zuckerschlecken“ gehört haben.
Oder weil sie eben einfach nicht anders können und das Geld zum Leben brauchen.

In diesem Fall war es anders. Der derzeitige Job ist nicht wirklich schlecht aber auch nicht wirklich gut. Insgesamt eher langweilig und auch ein wenig stupide. Das zeigt sich häufig,
wenn Menschen keinerlei Entscheidungen treffen können oder sich auf andere Weise in ihre Tätigkeit einbringen können.

Sie sagte mir im Laufe des Gesprächs, das Sie sich deshalb innerhalb des Unternehmens auf eine andere Stelle in einem ganz anderen Bereich beworben hat. Im Verkauf, wo Sie mehr mit Menschen zu tun hat und vielleicht auch eher die Chance, nach der Arbeit ein Erfolgserlebnis mit nach Hause zu nehmen.

Nachdem ich ihr zugehört hatte fragte ich Sie, was Sie als Kind gerne gemacht hat. Zu der Zeit als man einfach „gemacht“ hat. Ohne Nachzudenken, aus einem inneren Antrieb heraus weil es Freude gemacht hat. Ob ihre Antwort etwas mit dem anerzogenen Rollenverhalten zu tun hat oder Intuition war, ist an dieser Stelle nicht wichtig. Sie erzählte einige Dinge aus dieser Zeit, ich hörte dort unter anderem das klassische Kaufmannsspiel heraus, wo Kinder Tante Emma Laden spielen.

Aber das wesentliche dabei war, das Sie während des Erzählens über beide Ohren lächelte.
Ihr Gesicht strahlte während Sie ihre Erzählung mit Gestik unterstrich.
Ich bin mir sehr sicher, das Sie es nicht einmal bewusst wahrnahm.

Ich fragte Sie dann, ob ich ihr einen Rat geben darf, denn wenn Sie ihr Vorstellungsgespräch hat, sollte sie einfach vorher und sogar währenddessen an genau diese Erinnerung denken. Wenn vor mir jemand so authentisch und mit dieser Ausstrahlung gegenüber stehen würde,
ich würde ihn einstellen.

Ich drücke „Ihr“ die Daumen für das kommende Gespräch.

Dieser Beitrag stellt ausschliesslich meine persönlichen Meinung bzw. Wahrnehmung dar. Ich bin weder ein besserer oder schlechterer Mensch als andere Menschen und verhalte mich selbst in vielen Bereichen oft noch viel zu wenig vorbildhaft.