Direkt zum Inhalt

Ein Rückblick in die Zeit des geteilten Landes

Posted in Gesellschaft, Gespräche, and MitMirSelbst

Oder ein Ausblick? Ich weiß es nicht.

Es war Ende 1989 als ich in Berlin am Brandenburger Tor Silvester feierte. Damals war es noch möglich, mit hunderttausenden anderen Menschen gemeinsam in der Öffentlichkeit zu feiern ohne das übermäßige Angst herrschte.

Kurz vor Mitternacht setzte sich eine Menschenmenge aus dem westlichen Teil in Bewegung und ging wie selbstverständlich in den östlichen Teil. Einige Grenzbeamter der DDR versuchten, mit sichtlich leicht verzweifelten Gesichtsausdruck, noch so etwas wie Grenzkontrollen durchzuführen.

Geblieben ist mir noch mein alter Reispass als Andenken.
Einreise in die DDR am 31.12.1989, Ausreise am 01.01.1990 und die Erinnerung an die verunsicherten Gesichter der DDR-Grenzbeamten, die selbst noch versuchten zu verstehen, was hier eigentlich passiert.

Und eine vage Vorstellung, wie das Leben der Menschen in der DDR wohl in der Zeit davor war. Unabhängig davon, was ich aus Büchern und Erziehungsanstalten, auch Schulen genannt, wusste.

Ein Leben ohne Reisefreiheit, ohne Meinungsfreiheit. Aber dafür mit Diffamierung und Verfolgung nachdem man von seinen eigenen Mitbürgern ausspioniert wurde.
Mit gezielt verbreitete Botschaften, die immer und immer wieder in gehirnwaschender Manie über Medien wie Fernsehen und Radio oder Schulen und Vereinigungen verbreitet wurden.
Die quasi als Sprachrohr des Staates dienten.

Welch ein Glück, das wir richtig herum wiedervereinigt wurden.

Denn in unserer Medienlandschaft sollte das faktisch nicht möglich sein, oder?
Würden ARD und ZDF immer gleichlautenden Botschaften auf allen Kanälen verkünden?
Immer die gleichen „Experten“ in die stinkend langweiligen Talkshows setzen?
Experten, die sich nur wahrgenommen fühlen, wenn Sie darauf hinweisen, das sie auf der Harvard School of Public Health studiert haben?
Leider ja.
Aber ganz davon abgesehen, das es tief blicken lässt, wenn jemand damit hausieren geht, wurde immerhin eine zweifelsfrei richtige Aussage getroffen.
Ja, wir werden alle sterben. Zum Glück für die allermeisten allerdings anscheinend doch an einem natürlichen Tod.
Ich wünsche diesem Menschen, das er seinen Selbstwert wiederfindet.

Oder würden unsere öffentlichen Sendeanstalten CDU-Mitglieder, die mit CDU-Politikern verheiratet sind oder sogar die Nichte eines amtierenden CDU-Politikers wären, das Programm gestalten lassen?
Eindeutigere Interessenskonflikte sind für mich persönlich kaum vorstellbar.
Aber ja, auch das ist Realität.
Genauso wie Schauspieler geschasst werden, die es wagen ihre Meinung frei zu äußern. Sofern sie nicht dem Mainstream entspricht. Ja, so ändern sich Werte. Moral ist antastbar.

Zustände, wie sie für uns im Westen oder im längst wiedervereinigten Deutschland undenkbar waren, oder?

Oder haben wir uns wieder teilen lassen, nur nicht nach Ost und West? Warum?

Dieser Beitrag stellt ausschliesslich meine persönlichen Meinung bzw. Wahrnehmung dar. Ich bin weder ein besserer oder schlechterer Mensch als andere Menschen und verhalte mich selbst in vielen Bereichen oft noch viel zu wenig vorbildhaft.